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In der Weihnachtszeit sind die Christen im Iran verschärften Repressalien ausgesetzt. Mit Razzien und willkürlichen Verhaftungen will das Teheraner Regime verhindern, dass die Christen sich zu Weihnachten in Hauskirchen zu Gottesdiensten versammeln. Von der Verfolgung sind insbesondere ehemalige Muslime betroffen, die den christlichen Glauben angenommen haben.
Unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen verschärft das Regime im Iran die Unterdrückung der christlichen Minderheit. Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft auf, sich wirksam gegen die Christenverfolgung im Iran zu stellen. Alle Gefangenen, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben, müssen freigelassen werden!
In der Vorweihnachtszeit hat das Teheraner Regime die Christenverfolgung weiter verschärft. Zu den verfolgten Christen gehören Javad Amini und seine Frau Farzaneh (Bild), die in der nordiranischen Stadt Nowshahr leben und den christlichen Glauben angenommen haben. Javad Amini wurde am 17. November verhaftet und 10 Tage lang im Gefängnis festgehalten, bis er gegen Zahlung einer Kaution freikam. Ihm steht ein Strafprozess wegen angeblicher „Propaganda für das Christentum“ bevor. 11 weitere ehemalige Muslime aus Nowshahr müssen sich ebenfalls vor Gericht verantworten, weil sie zum christlichen Glauben konvertiert sind.
Javad Aminis Frau Farzaneh wurde nach der Verhaftung ihres Mannes mehrfach von Agenten des Regime-Geheimdienstes verhört, wobei sie bedroht, beschimpft und erheblich unter Druck gesetzt wurde. Die Wohnung des Ehepaars wurde bei einer Razzia durchsucht, wobei Bibeln und andere christliche Bücher beschlagnahmt wurden.
Die iranische Justiz, die als Unterdrückungsinstrument des Regimes agiert, verfolgt Christen mit pauschalen Beschuldigungen wie „Propaganda gegen den Islam“ und „Gefährdung der Staatssicherheit“. Sie werden willkürlich verhaftet, gefoltert und zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie sich zu ihrem Glauben bekennen und mit anderen Christen in Hauskirchen zu Gottesdiensten zusammenkommen.
Die wenigen persischsprachigen Kirchen, die es im Iran noch gibt, werden streng überwacht und dürfen weder Besucher noch neue Mitglieder aufnehmen. Die Kirchen ethnischer Minderheiten dürfen Gottesdienste nur in ihrer eigenen Sprache durchführen. Daher sind alle anderen persischsprachigen Christen, insbesondere ehemalige Muslime, die zum christlichen Glauben konvertiert sind, gezwungen, sich in ihren Häusern zum Gottesdienst zu treffen. Das Regime sieht solche Treffen jedoch als „Gefährdung der Staatssicherheit“ und verfolgt die Christen mit Schikanen, Razzien, Verhaftungen, Geld- und Gefängnisstrafen.
mehr Informationen zur Verfolgung der religiösen Minderheiten im Iran
Mehr als 300 Menschenrechtsexpertinnen und -Experten, darunter namhafte Juristen, Richter und Nobelpreisträger aus verschiedenen Ländern, setzen sich dafür ein, dass die drohenden Hinrichtungen politischer Gefangener im Iran von den Vereinten Nationen gestoppt werden.
Amnesty International zur Menschenrechtslage im Iran im Jahr 2024: "Tausende Menschen wurden willkürlich inhaftiert, verhört, schikaniert und zu Unrecht strafrechtlich verfolgt, weil sie ihre Menschenrechte wahrgenommen hatten. Gerichtsverfahren verstießen weiterhin regelmäßig gegen internationale Standards. Verschwindenlassen sowie Folter und andere Misshandlungen waren auch 2024 an der Tagesordnung und kamen systematisch zur Anwendung. Die Behörden vollstreckten grausame und unmenschliche Strafen wie Auspeitschungen und Amputationen und verhängten willkürliche Todesurteile."
Wir setzen uns mit einer internationalen Kampagne für den Stopp der Hinrichtungen ein und appellieren dringend an den UNO-Menschenrechtskommissar und die Menschenrechtsbeauftragten der EU-Länder, umgehend einzugreifen, um das Leben der zum Tode verurteilten Gefangenen zu retten.