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In den Gefängnissen des Teheraner Regimes sterben immer wieder politische Häftlinge, nachdem sie brutaler Folter ausgesetzt waren. Diese Tötungen werden systematisch vertuscht. Familienangehörige der Opfer werden Repressalien ausgesetzt und eingeschüchtert.
Berichten von Menschenrechtlern zufolge wurde der 19-jährige Student Sepehr Shirani (Bild) in einem Gefängnis des Regime-Geheimdienstes in der südostiranischen Stadt Zahedan zu Tode gefoltert. Der Student wurde am 30. Januar verhaftet, weil er an den Protestdemonstrationen gegen das Regime, die jeden Freitag in Zahedan stattfinden, teilgenommen und in den sozialen Medien darüber berichtet hatte.
Drei Tage nach seiner Verhaftung wurde seine Familie vom der Regime-Geheimdienst über den Tod von Sepehr Shirani benachrichtigt. Der Familie wurden Strafen angedroht, falls sie die Öffentlichkeit über den Tod des Gefangenen informieren würde.
In der südostiranischen Provinz Sistan-Baluchistan, wo die Bevölkerung immer wieder gegen das Teheraner Regime protestiert, geht der Geheimdienst mit brutalster Gewalt gegen politische Gefangene vor. Bereits im Herbst 2023 war ein weiterer Student, der 19-jährige Mahmoud Rakhshani, ins Koma gefallen, nachdem er durch Folterungen in einem Gefängnis schwere Kopfverletzungen erlitten hatte. Am 11. Dezember 2023 verstarb der Student in einem Krankenhaus der Stadt Zabol.
Menschenrechtsgruppen weisen darauf hin, dass in den Gefängnissen des Teheraner Regimes immer wieder politische Häftlinge sterben, nachdem sie brutaler Folter oder gewaltsamen Angriffen durch Gefängniswärter ausgesetzt waren. Verletzten oder kranken Gefangenen wird die notwendige medizinische Versorgung verweigert, was weitere Todesopfer zur Folge hat. Unabhängige Autopsien der Leichname werden nicht zugelassen. Diese Tötungen werden systematisch vertuscht. Familienangehörige der Opfer werden Repressalien ausgesetzt und eingeschüchtert.
Fälle von Folterungen und Tötungen in Gefängnissen werden im Iran weder untersucht noch bestraft. Niemand wird für die Tötung von Häftlingen zur Rechenschaft gezogen. Daher sollte die internationale Gemeinschaft die schweren Menschenrechtsverletzungen, denen Gefangene im Iran ausgesetzt sind, untersuchen und die Verantwortlichen nach dem Weltrechtsprinzip strafrechtlich verfolgen.
Mehr als 300 Menschenrechtsexpertinnen und -Experten, darunter namhafte Juristen, Richter und Nobelpreisträger aus verschiedenen Ländern, setzen sich dafür ein, dass die drohenden Hinrichtungen politischer Gefangener im Iran von den Vereinten Nationen gestoppt werden.
Amnesty International zur Menschenrechtslage im Iran im Jahr 2024: "Tausende Menschen wurden willkürlich inhaftiert, verhört, schikaniert und zu Unrecht strafrechtlich verfolgt, weil sie ihre Menschenrechte wahrgenommen hatten. Gerichtsverfahren verstießen weiterhin regelmäßig gegen internationale Standards. Verschwindenlassen sowie Folter und andere Misshandlungen waren auch 2024 an der Tagesordnung und kamen systematisch zur Anwendung. Die Behörden vollstreckten grausame und unmenschliche Strafen wie Auspeitschungen und Amputationen und verhängten willkürliche Todesurteile."
Wir setzen uns mit einer internationalen Kampagne für den Stopp der Hinrichtungen ein und appellieren dringend an den UNO-Menschenrechtskommissar und die Menschenrechtsbeauftragten der EU-Länder, umgehend einzugreifen, um das Leben der zum Tode verurteilten Gefangenen zu retten.