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Laut dem Jahresbericht von Amnesty International zur Anwendung der Todesstrafe war das Teheraner Regime in Jahre 2020 für die meisten der weltweit registrierten Hinrichtungen verantwortlich.
Der Bericht weist darauf hin, dass im Iran auch Gefangene hingerichtet wurden, die als Minderjährige zum Tode verurteilt worden waren, und nennt u.a. die Hinrichtung von Mohammad Hassan Rezaiee im Lakan-Gefägnis der nordiranischen Stadt Rasht am 31.12.2020.
Amnesty International berichtet auch, dass im Iran Häftlinge zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden, weil sie an Bürgerprotesten gegen das Regime teilgenommen hatten. Darunter war auch der Sportler Navid Afkari, der am 12.09.2020 in der südiranischen Stadt Shiraz hingerichtet wurde.
Berlin: Menschenrechtler und Exiliraner protestieren gegen die Todesstrafe im Iran
In einem Online-Artikel der Deutschen Welle zu den Hinrichtungen im Iran heißt es u.a.:
"Nirgendwo sonst in der Welt sind im vergangenen Jahr so viele Hinrichtungen bekannt geworden wie im Iran. Dort wurde 2020 mindestens 246 Mal die Todesstrafe vollstreckt. Das geht aus dem neuen Jahresbericht von Amnesty International über die Todesstrafe hervor.
Insgesamt hat die Menschenrechtsorganisation weltweit 483 Hinrichtungen registriert. Allerdings fehlt in der Statistik die Anzahl der Hinrichtungen in einigen Staaten, die keine Angaben über vollstreckte Todesurteile machen oder diese Zahlen sogar als Staatsgeheimnis behandeln. Neben China gilt das auch für Nordkorea, Syrien und Vietnam.
Einige Länder hätten nach Auskunft von Amnesty International die Hinrichtungen coronabedingt ausgesetzt. Der Iran gehöre allerdings nicht dazu. Dort wurden lediglich fünf Hinrichtungen weniger gezählt als im Jahr zuvor.
Hinterbliebene zum Schweigen gezwungen
Die Todesstrafe dient seit der islamischen Revolution von 1979 als Instrument der Unterdrückung und Einschüchterung im Iran. Nach der Exekution werden oft auch Hinterbliebene unter Druck gesetzt. Die Familie des Ringers Navid Afkari zum Beispiel musste solche Schikane über sich ergehen lassen. (…)
Auch die Ehefrau des regimekritischen Bloggers Ruhollah Zam möchte nicht mit der Presse sprechen. Zam wurde am 12. Dezember 2020 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt, Spionage für französischen Geheimdienst und Beleidigung des Islam" hingerichtet. Mit seiner Familie war Zam 2009 über Malaysia nach Frankreich geflüchtet und erhielt Asyl. Von Paris aus leitete er einen Nachrichtenkanal auf der Messanger-App "Telegram". Medienberichten zufolge hatten ihn iranische Sicherheitskräfte 2019 in den Irak gelockt. Dort wurde Zam von iranischen Revolutionsgarden festgenommen und in den Iran verschleppt. Aus dem Freundeskreis hieß es, seine Frau habe selbst in Paris Angst um ihre zwei minderjährigen Töchter und schweige deswegen. (…)"
Die Christenverfolgung durch das Teheraner Regime hält unvermindert an. Die iranischen Christen, die trotz der Unterdrückung an ihrem Glauben festhalten und ihr Recht auf Religionsfreiheit verteidigen, brauchen den Schutz und die Hilfe der internationalen Gemeinschaft.
Varisha Moradi ist in akuter Hinrichtungsgefahr. Die Machthaber im Iran gehen mit äußerster Brutalität gegen die Frauen vor, die sich gegen die Diktatur stellen. Das Regime demonstriert seine extreme Frauenfeindlichkeit, indem es Aktivistinnen der Freiheitsbewegung grausam bestraft.
In ihrem ersten Bericht an die UNO-Generalversammlung macht Mai Sato, die neue UNO-Sonderberichterstatterin zur Menschenrechtslage im Iran, darauf aufmerksam, dass das Teheraner Regime das Recht auf Leben in schwerster Weise verletzt.