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Amnesty International fordert die Freilassung der beiden Studenten Ali Younesi und Amirhossein Moradi, die nur aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Verbindungen ihrer Familien zu oppositionellen Gruppen sowie ihrer friedlichen Teilnahme an Protesten zu jeweils 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurden.
Ali Younesi und Amirhossein Moradi (Bild rechts) werden seit April 2020 im Teheraner Evin-Gefängnis festgehalten. Die beiden 22-jährigen Studenten wurden Ende April 2022 von einem Regime-Gericht in Teheran zu jeweils 16 Jahren Haft verurteilt. Die Willkürurteile wurden nach einem grob unfairen Gerichtprozess aufgrund von fadenscheinigen Anklagen gefällt. Die Machthaber im Iran wollen mit solchen Bestrafungen regimekritische Studierende einschüchtern und jegliche Proteste für Freiheit an iranischen Hochschulen im Keim ersticken.
Nach Angaben von Amnesty International beruhte die Verurteilung von Ali Younesi und Amirhossein Moradi auf "Geständnissen", die beide Studenten vor Gericht widerriefen, weil sie nach ihren Angaben unter Folter und anderen Misshandlungen erzwungen worden waren. Amnesty fordert, dass Ali Younesi und Amirhossein Moradi, die nur aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Verbindungen ihrer Angehörigen zu oppositionellen Gruppen sowie ihrer friedlichen Teilnahme an Protesten festgehalten werden, unverzüglich und bedingungslos freigelassen und ihre ungerechtfertigten Verurteilungen aufgehoben werden.
In der Urgent Action von Amnesty vom 4. August 2022 heißt es u.a.:
„Angehörige des Geheimdienstministeriums haben Ali Younesi und Amirhossein Moradi gefoltert und anderweitig misshandelt, indem sie den beiden Studenten schwere Schmerzen und Leiden zufügten, um "Geständnisse" zu erzwingen. Nach ihrer Festnahme am 10. April 2020 waren sie 808 Tage in separaten Zellen in der Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses inhaftiert. In den ersten 60 Tagen wurden sie in kleinen fensterlosen Räumen bei 24-stündiger greller Beleuchtung in Einzelhaft gehalten. Dies führte dazu, dass sie jegliches Tag- und Nachtgefühl verloren und unter schweren Stress- und Schmerzuständen litten. Ali Younesi erzählte, er habe nur schlafen können, indem er seine Augen mit seinem T-Shirt bedeckte. Während ihrer Inhaftierung in der Abteilung 209 beschränkten die Sicherheitskräfte ihren Zugang zu frischer Luft und natürlichem Licht auf zweimal wöchentlich 20 Minuten und verweigerten ihnen persönliche Besuche ihrer Familien.
Ali Younesi teilte seiner Familie mit, dass ihm eine angemessene medizinische Versorgung für eine Verletzungen am linken Auge verweigert wurde, die ihm Angehörige des Geheimdienstministeriums zugefügt hatten. Er wurde seit seiner Festnahme noch nicht augenärztlich untersucht. Amirhossein Moradi berichtete ebenfalls, während seiner Festnahme brutal geschlagen worden zu sein. Am 26. Juni 2022 wurden die beiden in den allgemeinen Trakt des Teheraner Evin-Gefängnisses verlegt.“
Varisha Moradi ist in akuter Hinrichtungsgefahr. Die Machthaber im Iran gehen mit äußerster Brutalität gegen die Frauen vor, die sich gegen die Diktatur stellen. Das Regime demonstriert seine extreme Frauenfeindlichkeit, indem es Aktivistinnen der Freiheitsbewegung grausam bestraft.
In ihrem ersten Bericht an die UNO-Generalversammlung macht Mai Sato, die neue UNO-Sonderberichterstatterin zur Menschenrechtslage im Iran, darauf aufmerksam, dass das Teheraner Regime das Recht auf Leben in schwerster Weise verletzt.
Europäische Union: "Insbesondere im Hinblick auf den alarmierenden Anstieg der Zahl der Hinrichtungen in Iran im vergangenen und in diesem Jahr bekräftigt die EU erneut, dass sie die Todesstrafe zu jeder Zeit, an jedem Ort und unter allen Umständen entschieden und unmissverständlich ablehnt."