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Frauen, die im Bildungsbereich tätig sind und die Unterdrückungspolitik des Teheraner Regimes kritisieren, sind Repressalien und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt.
Nach Angaben von Menschenrechtlern nimmt die Verfolgung von Frauen, die gegen die Gewaltherrschaft im Iran aufbegehren, zu. Davon sind auch Lehrerinnen in weiterführenden Schulen und Universitäten betroffen. Hier Beispiele:
Im März wurden die Hochschuldozentin Arezoo Rahimkhani (Bild) und ihr Ehemann Ramin Biranvand in der südwestiranischen Stadt Dezful zu jeweils einem Jahr Haft verurteilt. Die Regime-Justiz wirft ihnen „staatsfeindliche Propaganda“ vor. Der Grund: Sie haben Gräber von hingerichteten politischen Gefangenen besucht und damit ihren Protest gegen die Unterdrückung und die Hinrichtungen im Iran zum Ausdruck gebracht.
Das regimekritische Ehepaar wurde erstmals am 29. Juni 2021 nach einer Razzia in ihrem Haus festgenommen. Nach einem Monat Haft und Verhören kamen beide gegen Zahlung von Kautionen vorläufig auf freien Fuß. Arezoo Rahimkhani hat an der Freien Universität der Stadt Andimeshk unterrichtet, wurde jedoch im Januar 2022 wegen ihrer Regimekritik entlassen.
Nosrat Beheshti (im Bild links während ihrer Krankenhausbehandlung)
Die Lehrerin Nosrat Beheshti, deren Haft zurzeit aus medizinischen Gründen unterbrochen ist, wurde von der Regime-Justiz aufgefordert, in das Gefängnis zurückzukehren, obwohl ihre Krankenhausbehandlung noch nicht abgeschlossen ist.
Nosrat Beheshti hat sich mit friedlichen Protesten für Menschenrechte und Demokratie im Iran engagiert. Zusammen mit 14 anderen Bürgerrechtlerinnen hat sie im Sommer 2019 einen offenen Brief unterzeichnet, in dem der Regime-Führer Khamenei zum Rücktritt aufgefordert wird. Sie hat sich auch an Kundgebungen von Lehrerinnen und Lehrern beteiligt, die soziale Gerechtigkeit und das Ende der Unterdrückung an den Schulen fordern. Wegen ihres Einsatzes gegen die Diktatur war Nosrat Beheshti bereits 2019 in Haft.
Am 4. August 2021 wurde die Lehrerin erneut festgenommen und im Vakilabad-Gefängnis der nordostiranischen Provinzhauptstadt Mashhad inhaftiert. Im November 2021 wurde sie wegen „Propaganda gegen das Regime und Gefährdung der Staatssicherheit“ zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Wegen schwerer gesundheitlicher Probleme wurde Nosrat Beheshti am 9. März eine Haftunterbrechung von einem Monat gewährt. Sie hat sich in einem Krankenhaus einer Behandlung wegen ihres Nierenleidens unterzogen, die noch nicht abgeschlossen ist. Trotzdem wurde ihre vorzeitige Rückkehr in das Gefängnis angeordnet.
Menschenrechtler rufen die Weltgemeinschaft auf, sich für die verfolgten und inhaftieren Regimekritikerinnen im Iran einzusetzen. Alle Gefangenen, die in Haft sind, weil sie von ihren Menschenrechten auf Meinungs- und Redefreiheit Gebrauch gemacht und Kritik an der Gewaltherrschaft im Iran geübt haben, müssen sofort freigelassen werden.
mehr zu den Repressalien gegen regimekritische Lehrerinnen und Lehrer im Iran
Varisha Moradi ist in akuter Hinrichtungsgefahr. Die Machthaber im Iran gehen mit äußerster Brutalität gegen die Frauen vor, die sich gegen die Diktatur stellen. Das Regime demonstriert seine extreme Frauenfeindlichkeit, indem es Aktivistinnen der Freiheitsbewegung grausam bestraft.
In ihrem ersten Bericht an die UNO-Generalversammlung macht Mai Sato, die neue UNO-Sonderberichterstatterin zur Menschenrechtslage im Iran, darauf aufmerksam, dass das Teheraner Regime das Recht auf Leben in schwerster Weise verletzt.
Europäische Union: "Insbesondere im Hinblick auf den alarmierenden Anstieg der Zahl der Hinrichtungen in Iran im vergangenen und in diesem Jahr bekräftigt die EU erneut, dass sie die Todesstrafe zu jeder Zeit, an jedem Ort und unter allen Umständen entschieden und unmissverständlich ablehnt."