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Amnesty International fordert, dass Ali Younesi und Amirhossein Moradi, die nur aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Verbindungen ihrer Angehörigen zu oppositionellen Gruppen festgehalten werden, unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden.
Die iranischen Studenten Ali Younesi und Amirhossein Moradi sind seit dem 10. April 2020 willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert. Bis zu ihrer Verhaftung haben die beiden Studenten Informatik und Physik an der Sharif-Universität für Technologie in Teheran studiert. Sie gehören zu den hochbegabten Studenten, die in mehreren Wettbewerben ausgezeichnet wurden. 2018 gewann Younesi mit dem iranischen Team die Goldmedaille der Internationalen Astronomie-Olympiade.
Amnesty International macht mit einer Urgent Action darauf aufmerksam, dass den beiden Studenten die Todesstrafe droht. Amnesty schreibt u.a.:
„Ali Younesi und Amirhossein Moradi laufen Gefahr, in einem grob unfairen Verfahren wegen fadenscheiniger Anschuldigungen zum Tode verurteilt zu werden. Die beiden Studenten sind seit dem 10. April 2020 willkürlich im Teheraner Evin-Gefängnis inhaftiert. Sie wurden unter miserablen Bedingungen in verlängerter Einzelhaft festgehalten und von Geheimdienstangehörigen geschlagen, um ihnen "Geständnisse" abzuringen. Sie sind gewaltlose politische Gefangene, die lediglich aufgrund der Wahrnehmung ihres Rechts auf Familienleben inhaftiert sind.“
Amnesty International fordert, dass Ali Younesi und Amirhossein Moradi, die nur aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Verbindungen ihrer Angehörigen zu oppositionellen Gruppen festgehalten werden, unverzüglich und bedingungslos freigelassen werden. Bis zu ihrer Freilassung müsse dafür gesorgt werden, dass sie vor Folter und anderer Misshandlung geschützt werden und unverzüglich Zugang zu medizinischer Versorgung und benötigten Medikamenten erhalten. Außerdem müsse Kontakt mit ihren Familien und Rechtsbeiständen ihrer Wahl zugelassen werden. Es müsse eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe stattfinden, dass die beiden am Tag ihrer Festnahme gefoltert wurden und unter Bedingungen festgehalten werden, die dem absoluten Verbot von Folter und anderen Misshandlungen entgegenstehen.
In der Urgent Action von Amnesty heißt es weiter:
„Die Studenten Ali Younesi und Amirhossein Moradi werden willkürlich in der Abteilung 209 des Teheraner Evin-Gefängnisses festgehalten, die dem Geheimdienstministerium untersteht. Nach ihrer willkürlichen Festnahme am 10. April 2020 wurden sie unter Verstoß gegen das absolute Verbot von Folter und anderen Misshandlungen in verlängerter Einzelhaft gehalten. Ali Younesi teilte seiner Familie mit, dass ihm eine angemessene medizinische Versorgung für eine Verletzungen am linken Auge verweigert wurde, die ihm Angehörige des Militärischen Geheimdienstes zugefügt hatten. Außerdem sei das Licht in seiner Zelle rund um die Uhr eingeschaltet. Damit verliere er das Gefühl für die Tages- und Nachtzeiten, was sehr qualvoll sei und Schmerzzustände verursache. Amirhossein Moradi berichtete, dass er bei seiner Festnahme brutal geschlagen worden sei. Angehörige des Geheimdienstes verhörten die beiden Studenten wiederholt ohne Beisein ihrer Rechtsbeistände, wobei sie versuchten, sie zu "Geständnissen" zu zwingen. Dies verstößt gegen ihr Recht, die Aussage zu verweigern und sich nicht selbst zu belasten. (…)
Sowohl Ali Younesi als auch Amirhossein Moradi wurde während der ersten 13 Monate nach ihrer Festnahme der Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl verweigert. Sie werden nach wie vor im berüchtigten Sicherheitstrakt 209 des Evin-Gefängnisses getrennt voneinander festgehalten. Laut ihren Angehörigen erhalten sie keine angemessene medizinische Versorgung, es gibt keine frische Luft und sie müssen auf dem Boden schlafen. Ali Younesi wurde nie von einer_einem Augenärzt_in untersucht.“
Varisha Moradi ist in akuter Hinrichtungsgefahr. Die Machthaber im Iran gehen mit äußerster Brutalität gegen die Frauen vor, die sich gegen die Diktatur stellen. Das Regime demonstriert seine extreme Frauenfeindlichkeit, indem es Aktivistinnen der Freiheitsbewegung grausam bestraft.
In ihrem ersten Bericht an die UNO-Generalversammlung macht Mai Sato, die neue UNO-Sonderberichterstatterin zur Menschenrechtslage im Iran, darauf aufmerksam, dass das Teheraner Regime das Recht auf Leben in schwerster Weise verletzt.
Europäische Union: "Insbesondere im Hinblick auf den alarmierenden Anstieg der Zahl der Hinrichtungen in Iran im vergangenen und in diesem Jahr bekräftigt die EU erneut, dass sie die Todesstrafe zu jeder Zeit, an jedem Ort und unter allen Umständen entschieden und unmissverständlich ablehnt."