
Suchen
Um Menschenrechtsaktivisten und politische Häftlinge noch mehr als bisher unter Druck zu setzen, terrorisiert das iranische Regime ganze Familien mit Sippenhaft, willkürlicher Gefangenschaft und Folter.
Das Teheraner Regime hat die Repressionskampagne gegen Menschenrechtler, Andersdenkende und politische Gefangene massiv ausgeweitet. Zunehmend werden Familienangehörige willkürlich in die Regime-Gefängnisse verschleppt und gefoltert, um sie zu zwingen, mit der Diktatur zu kooperieren und die Freiheitsbewegung vor laufender Kamera zu verleumden.
Zu den Familien, die besonders betroffen sind, gehört die Familie Saremi-Moazami aus der westiranischen Stadt Borujerd. Ende Juli wurde das Ehepaar Leila Saremi und Ahmad Moazami in seinem Wohnhaus in Borujerd verhaftet und unter massiver Gewaltanwendung in ein Regime-Gefängnis verschleppt.
Leila Saremi und Ahmad Moazami sind die Eltern des 27-jahrigen politischen Gefangenen Farzad Moazami (Bild), der seit April 2023 im Teheraner Fashafouyeh-Gefängnis inhaftiert ist. Farzad, der sich in der Freiheitbewegung für Demokratie eingesetzt hat, wurde wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er wurde schwer gefoltert, und ihm wird immer wieder die dringend benötigte medizinische Versorgung verweigert. Die Eltern haben sich seit der Verhaftung ihres Sohns immer wieder für dessen Freilassung eingesetzt.
Die Teheraner Diktatur hat der Familie Saremi-Moazami, die ihren Einsatz für Menschenrechte und Demokratie nicht aufgibt, schon mehrmals großes Leid zugefügt. So wurde Reza Moazami (Bild), ein Neffe von Leila Saremi und Ahmad Moazami, im November 2019 in Teheran von Regime-Truppen erschossen. Der damals 20-jährige Reza gehörte zu den Teilnehmern einer friedlichen Demonstration für Freiheit und Demokratie. Die Demonstranten wurden von Einsatzkräften des Regimes unter Beschuss genommen. Es gab mehrere Todesopfer, darunter auch Reza.
Die Familie Saremi-Moazami setzt sich gemeinsam mit anderen betroffenen Opfer-Familien dafür ein, dass die Regime-Gewalt gegen die Demonstranten aufgeklärt wird und die Verantwortlichen strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden. Auch aus diesem Grund ist die Familie immer wieder Repressalien durch den Regime-Geheimdienst ausgesetzt.
Auch Leilas Vater Ali Saremi (Bild) war ein prominenter Gegner der Diktatur. Wegen seines Einsatzes für Demokratie war er mehrfach in Gefangenschaft. Insgesamt war er über 20 Jahre lang in politischer Haft. Schließlich wurde er im Dezember 2010 im Teheraner Evin-Gefängnis hingerichtet.
Menschenrechtsgruppen setzen sich für die Freilassung von Leila Saremi und Ahmad Moazami sowie aller anderen in Sippenhaft genommenen Familienangehörigen ein. Der UNO-Menschenrechtsrat wurde aufgerufen, den brutalen Regime-Terror gegen die iranische Bevölkerung und die Praxis der Sippenhaft zu verurteilen und Hilfsmaßnahmen für die Opfer dieser Menschenrechtsverletzungen zu ergreifen.
Wir rufen zum Einsatz für Sharifeh Mohammadi auf, die im Iran allein wegen ihrer Gewerkschaftsarbeit und ihres Engagements für Frauenrechte in akuter Hinrichtungsgefahr ist. Wir fordern die sofortige Aufhebung des Todesurteils und die Freilassung von Sharifeh Mohammadi. Mutige Frauen im Widerstand gegen die Diktatur brauchen Schutz und Hilfe!
Im Iran sind zahlreiche politische Gefangene in akuter Hinrichtungsgefahr, weil sie sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. Der internationale Einsatz zum Stopp der Hinrichtungen muss massiv verstärkt werden, um das Leben der gefährdeten Häftlinge zu retten.
Das iranische Regime hat erneut seine ganze Menschenverachtung demonstriert, indem es die politischen Gefangenen Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani hinrichten ließ. Der Leiter des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte fordert den sofortigen Stopp aller Hinrichtungen im Iran.