
Suchen
Das Teheraner Regime verschärft die Unterdrückung, um die Bevölkerung einzuschüchtern und weitere Bürgerproteste zu verhindern. Auch Familien, die Gerechtigkeit für ihre vom Regime getöteten Angehörigen fordern, sind schweren Repressalien ausgesetzt.
Die brutale Unterdrückung im Iran hat im Laufe der letzten Jahrzehnte zahllose Todesopfer gefordert. Zur grausamen Bilanz der Teheraner Diktatur gehören Massenhinrichtungen von tausenden politischen Gefangenen und die gewaltsame Niederschlagung von friedlichen Protesten für Freiheit und Menschenrechte. Allein in den Jahren 2019 und 2022 wurden bei landesweiten Massenprotesten über 2000 Männer, Frauen und Kinder von Regimetruppen getötet.
Familienangehörige der Getöteten fordern seit Jahren beharrlich Aufklärung und Gerechtigkeit. Sie setzen sich dafür ein, dass die für die Unterdrückung verantwortlichen Regime-Funktionäre strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Allein wegen dieses Einsatzes verfolgt das Regime die Familienangehörigen mit Repressalien und Gefängnisstrafen. Hier Beispiele:
Mahboubeh Ramezani und Rahimeh Youssefzadeh (Bild), die Gerechtigkeit für ihre getöteten Söhne fordern, wurden im September von einem Regime-Gericht in der Stadt Shahriar (Provinz Teheran) zu jeweils 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre Söhne wurden im November 2019 von Regime-Truppen erschossen, als sie an einer Demonstration gegen die Diktatur teilnahmen. Sie waren 18 bzw. 23 Jahre alt. Mahboubeh Ramezani und Rahimeh Youssefzadeh haben sich mit anderen Müttern von Regime-Opfern zusammengeschlossen. Die Mütter waren schon mehrfach Repressalien und Verhaftungen ausgesetzt. Trotzdem erinnern sie mit Andachten und Mahnwachen immer wieder an die Opfer.
Die 72-jährige Raheleh Rahemipour (Bild) ist seit November 2023 im Teheraner Evin-Gefängnis in Haft, wo sie eine sechsjährige Gefängnisstrafe verbüßen muss, weil sie Gerechtigkeit für ihre vom Regime ermordeten Angehörigen fordert. Ihr wird die dringend notwendige medizinische Versorgung verweigert, obwohl sie an verschiedenen Krankheiten leidet und ihr Gesundheitszustand sich in der Haft erheblich verschlechtert hat.
Raheleh Rahemipour wurde willkürlich zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie in Medieninterviews über die Tötung von politischen Gefangenen informiert und an friedlichen Protestversammlungen teilgenommen hat. Sie fordert Aufklärung darüber, was mit ihrem Bruder und ihrer Nichte passiert ist, die in den 1980er Jahren in einem iranischen Gefängnis in Haft waren und dann vom Regime für tot erklärt wurden. Sie gehören zu den tausenden Menschen, die in den 1980er Jahren in den Gefängnissen des Regimes spurlos „verschwanden“. Die Familien wurden nur über den Tod der Gefangenen informiert, erfuhren jedoch nichts über die Umstände ihres Todes oder wo sie begraben sind.
Die internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran hat einen wichtigen Erfolg erzielt: Der UNO-Menschenrechtsrat hat die Untersuchungskommission und die UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage im Iran mit der Fortsetzung ihrer Arbeit beauftragt. Damit wurden weitere Ermittlungen ermöglicht, um gerichtsfeste Beweise für Völkerrechtsverstöße des Teheraner Regimes zusammenzutragen und die internationale strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen vorzubereiten.
Das Europäische Parlament hat eine wegweisende Resolution verabschiedet und stärkt damit die internationale Kampagne gegen die Hinrichtungen im Iran: Es setzt sich für die Aufhebung der Todesurteile ein, die gegen Menschenrechtsaktivisten wie Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani verhängt wurden, und fordert die EU erneut auf, die Revolutionsgarde des Teheraner Regimes als terroristische Vereinigung einzustufen.
Verfolgte Christen brauchen Schutz und Hilfe: Unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen verschärft das Regime im Iran die Unterdrückung der christlichen Minderheit. Wir setzen uns für die Freilassung aller Gefangenen ein, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.