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Die Frauen im Iran sind zunehmender Gewalt durch die sog. "Sittenpolizei" des Regimes ausgesetzt, die immer brutaler vorgeht, um den Schleierzwang durchzusetzen und die Freiheitsbewegung der Frauen zu unterdrücken. Die Iranerin Arezou Badri wurde von der Regime-Polizei in den Rücken geschossen, weil sie sich dem Schleierzwang widersetzte. Sie kämpft in einem Teheraner Krankenhaus um ihr Leben.
Die 31-jährige Arezou Badri (Bild), Mutter von zwei Kindern, liegt im Teheraner Valiasr-Krankenhaus im Koma, nachdem sie bereits zweimal operiert wurde. Sie hat schwere Verletzungen an der Wirbelsäule und der Lunge. Ihr Zustand ist kritisch. Sie ist von der Hüfte abwärts gelähmt.
Am 23. Juli wurde Arezou Badri in der nordiranischen Stadt Noor von der Regime-Polizei in den Rücken geschossen, als diese versuchte, den Wagen der Frau wegen Nicht-Beachtung des Schleierzwangs zu beschlagnahmen. Die schwer verletzte Frau wurde zunächst in ein Krankenhaus der Provinzhauptstadt Sari und schließlich in das Valiasr-Krankenhaus in Teheran gebracht. Dort steht sie unter Polizeiüberwachung. Das Regime versucht, den Fall zu vertuschen und die Öffentlichkeit durch Falschinformationen zu täuschen. Die Familie wurde verboten, mit den Medien über den Fall zu sprechen.
Amnesty International hat den Angriff auf Arezou Badri verurteilt und fordert, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Der Schleierzwang im Iran müsse dringend abgeschafft werden.
Der UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat das Teheraner Regime bereits im April aufgefordert, die Unterdrückung der Frauen zu stoppen. Alle Formen geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt müssten beseitigt werden, u.a. durch die Aufhebung von repressiven Gesetzen, Richtlinien und Praktiken. die UNO habe Informationen erhalten, dass Einsatzkräfte des Regimes im ganzen Iran zur Durchsetzung der strengen Hijab-Gesetze gewaltsam gegen Frauen und Mädchen vorgehen - sowie gegen Männer, die sie unterstützen. Diesen Berichten zufolge seien Frauen und Mädchen im ganzen Land Verhaftungen und Repressalien ausgesetzt.
Seit der Machtübernahme des fundamentalistischen Regimes ist im Iran gesetzlich vorgeschrieben, dass alle Frauen und Mädchen ab neun Jahren in der Öffentlichkeit ein Kopftuch sowie lange, weite Kleidung tragen müssen, um Haare und Körperkonturen zu verbergen. Dieses frauenfeindliche Gesetz ist ein Unterdrückungsinstrument des Regimes gegen die Frauen, die gegen die Diktatur aufbegehren und Freiheit fordern.
Nach dem Völkerrecht verstößt der Schleierzwang gegen grundlegende Menschenrechte, u.a. gegen die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit sowie auf Privatsphäre von Frauen und Mädchen.
Unter dem Teheraner Regime wird der Zwang zur Bedeckung des Haares von Frauen und Mädchen auf gewaltsame und demütigende Weise mit Festnahmen und Bestrafungen durchgesetzt. Dies verletzt die Würde von Frauen und Mädchen und stellt eine grausame und erniedrigende Behandlung dar, die nach dem Völkerrecht grundsätzlich verboten ist und der Folter gleichkommt.
Pakhshan Azizi sei ausschließlich im Zusammenhang mit ihren friedlichen menschenrechtlichen und humanitären Aktivitäten inhaftiert worden, so die Amnesty-Expertin Diana Eltahawy. Anstatt einer drohenden Hinrichtung sollte sie sofort und bedingungslos freigelassen werden.
Wir setzen uns mit einer internationalen Kampagne gegen die Hinrichtungen und für die Abschaffung der Todesstrafe im Iran ein. Die Todesstrafe ist eine grausame und unmenschliche Strafe. Sie verstößt gegen das Grundrecht des Menschen auf Leben und Würde. Für die Teheraner Diktatur sind Hinrichtungen ein Unterdrückungsinstrument, um weitere Bürgerproteste für Freiheit zu verhindern. Zahlreichen politischen Gefangenen droht die Hinrichtung.
Mit einer neuen Resolution setzt das Europäische Parlament ein wichtiges Zeichen: Es fordert den sofortigen Stopp aller Hinrichtungen und die Abschaffung der Todesstrafe im Iran. Mit allem Nachdruck wird die Europäische Union aufgefordert, die iranische Revolutionsgarde als terroristische Vereinigung einzustufen und die EU-Sanktionen auf alle für Menschenrechtsverletzungen Verantwortlichen auszuweiten, darunter auf den obersten Führer und den Präsidenten des Teheraner Regimes.