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Mit beeindruckender Zivilcourage setzen sich viele Frauen im Iran für Freiheit, Gleichberechtigung und Menschenrechte ein. Die Machthaber gehen mit brutalen Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Frauen vor, die sich gegen die Diktatur stellen. Die iranischen Frauen brauchen die Solidarität der Weltgemeinschaft.
Täglich werden im Iran Frauenrechtlerinnen und Menschenrechtsaktivistinnen bedroht, eingeschüchtert, willkürlich verhaftet und wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu Gefängnisstrafen verurteilt. Hier Beispiele:
Die politische Gefangene Sakineh Parvaneh (Bild), die sich für die Rechte von Frauen und Minderheiten im Iran einsetzt, wurde Anfang Oktober in der nordostiranischen Provinzhauptstadt Mashhad zu einer Gefängnisstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt. Sie ist seit April 2023 im Vakilabad-Gefängnis von Mashhad in Haft.
Die 35-jährige Aktivistin war bereits von Ende 2019 bis Februar 2023 in Gefangenschaft, darunter auch im Teheraner Evin-Gefängnis. Sie hat mehrfach mit Hungerstreiks gegen ihre unrechtmäßige Haft protestiert, woraufhin sie misshandelt und mit Isolationshaft bestraft wurde.
Die Teheraner Autorin und Filmemacherin Zahra Shafei (Bild) ist seit dem 16. September in Gefangenschaft. Sie wurde zusammen mit anderen Frauen während einer Kundgebung am Jahrestag des Beginns der Protestbewegung verhaftet und in das berüchtigte Gharchak-Gefängnis im Osten Teherans gebracht. Schon bei ihrer Verhaftung und später auch im Gefängnis wurden die Frauen geschlagen und brutal misshandelt. Zahra Shafei beschrieb die Misshandlungen, denen sie und die anderen gefangenen Frauen und Mädchen ausgesetzt waren, in einer Audiobotschaft.
Am 10. Oktober wurde die Wohnung der Autorin von Regime-Agenten durchsucht. Persönliche Gegenstände von Zahra Shafei und ihrer Familie, darunter ihre Bücher, wurden beschlagnahmt.
Die Menschenrechtlerin Heroo Ghadimi (Bild) wurde am 12. September verhaftet und wird seither im Gefängnis der nordwestiranischen Provinzhauptstadt Sanandaj festgehalten. Die 43-Jährige lebt in der Stadt Saghez, woher auch Jina Mahsa Amini stammte, deren Tod im September 2022 die landesweiten Proteste gegen das Regime auslöste. Heroo Ghadimi engagiert sich in mehreren humanitären Hilfsprojekten für verarmte Frauen und Kinder und ist wegen ihres menschenrechtlichen Einsatzes in Saghez sehr angesehen.
Aufruf zu Solidarität mit den Frauen im Iran
Die Weltgemeinschaft muss sich nachdrücklich und wirksam für die Frauen einsetzen, die im Iran verfolgt werden, weil sie für Menschenrechte eintreten. Der internationale öffentliche Druck muss erheblich zunehmen, um die Verfolgung von Frauenrechtlerinnen zu stoppen und die Freilassung von Gefangenen zu erreichen. Die Proteste der iranischen Frauen für Freiheit und Menschenrechte müssen weltweit unterstützt werden.
Die Lehrerin Maryam Mehrabi wurde im Iran zu sechs Jahren Haft verurteilt, weil sie sich für die Rettung ihres zum Tode verurteilten Bruders einsetzt.
Im September 2022 begann im Iran die bisher größte Volkserhebung gegen die Diktatur. Anlässlich des Jahrestages rufen wir zu Solidarität mit der mutigen Protestbewegung für Freiheit und Menschenrechte auf.
Das Teheraner Regime hat seit Jahresbeginn bereits 400 Menschen hinrichten lassen, allein im August gab es 81 Hinrichtungsopfer. UNO-Experten fordern das Ende der Hinrichtungen und verweisen auf unrechtmäßige Gerichtsprozesse und durch Folter erzwungene Geständnisse.