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Im Iran ist der politische Gefangene Mohammad-Javad Vafa’i Thani in akuter Hinrichtungsgefahr. Eine internationale Kampagne setzt sich unter Mitwirkung von namhaften Menschenrechtsanwälten und Völkerrechtsexperten für den Stopp der Hinrichtung ein.
In der nordostiranischen Provinzhautstadt Mashhad ist der politische Gefangene Mohammad-Javad Vafa’i Thani (Bild) in akuter Hinrichtungsgefahr. Der 27-jährige Sportler befindet sich seit März 2020 in Gefangenschaft. Er wurde wegen seiner Beteiligung an den Massenprotesten gegen die Diktatur, die im November 2019 im ganzen Iran stattfanden, inhaftiert und von einem Regime-Gericht nach fadenscheinigen und konstruierten Anklagen zum Tode verurteilt.
Die iranische Justiz agiert als Unterdrückungsinstrument des Regimes. Die Gerichtsprozesse im Iran entsprechen nie den internationalen rechtsstaatlichen Vorschriften. Angeklagte haben keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand ihrer Wahl. Vor Beginn der Prozesse werden die Gefangenen brutal gefoltert, um sie zu zwingen, sich vor laufender Kamera mit falschen „Geständnissen“ selbst zu belasten. In Schauprozessen werden die Angeklagten dann aufgrund dieser erzwungenen „Geständnisse“ zum Tode verurteilt.
Am 19. Juli hat Mohammad-Javad Vafa’i Thani, der im Vakil-Abad-Gefängnis von Mashhad inhaftiert ist, erfahren, dass das gegen ihn gefällte Todesurteil von der Justiz endgültig bestätigt wurde. Anschließend wurde der Gefangene von den anderen Häftlingen isoliert und an einen unbekannten Ort gebracht. Er befindet sich in akuter Hinrichtungsgefahr.
International setzen sich Menschenrechtler für den Stopp der Hinrichtung von Mohammad-Javad Vafa’i Thani ein. Dutzende Menschenrechtsexperten, Juristen und Nobelpreisträger haben den Hohen Menschenrechtskommissar der UNO, Volker Türk, in einem Schreiben aufgerufen, umgehend und dringend zu intervenieren, um die Hinrichtung zu verhindern. Sie wiesen darauf hin, dass im Iran in den letzten Monaten mindestens sieben Gefangene wegen ihrer Beteiligung an Bürgerprotesten gegen das Regime hingerichtet wurden. Mit diesen politisch motivierten Hinrichtungen versuche das Regime, die aufbegehrende Bevölkerung einzuschüchtern.
Der Appell an den Hohen Menschenrechtskommissar wird u.a. von 19 aktuellen und ehemaligen Amtsträgern der UNO, namhaften Menschenrechtsanwälten und Völkerrechtsexperten unterstützt.
Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des Appells gehören:
Menschenrechtler warnen vor Massakern in den Gefängnissen des iranischen Regimes. Die Weltgemeinschaft muss dringend wirksam handeln, um die Menschen zu retten, die nun in akuter Lebensgefahr sind, weil sie sich für Demokratie und Menschenrechte im Iran einsetzen.
In einer neuen Resolution fordert das Parlament die Europäische Union nachdrücklich auf, die Revolutionsgarde des Teheraner Regimes als terroristische Organisation einzustufen und die EU-Sanktionen auf alle Personen auszuweiten, die im Iran für die Geiselnahme von EU-Bürgern und für Massenhinrichtungen von Oppositionellen sowie andere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind.
Während die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Krieg gerichtet ist, nutzt das Regime im Iran die Lage aus, um die Unterdrückung im Land zu verschärfen. Berichten zufolge wurden in den letzten Tagen im ganzen Iran Regimegegner verhaftet. Menschenrechtler befürchten Massenhinrichtungen in den Gefängnissen. Unterdessen hat die UNO eine schockierende Bilanz zu den Hinrichtungen im Jahr 2024 veröffentlicht.