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Nach Angaben von mehreren Menschenrechtsgruppen haben Regime-Truppen am 4. November in der Stadt Khash in der südostiranischen Provinz Sistan-Belutschistan ein Massaker an Demonstranten angerichtet. Dabei wurden mindestens 16 Menschen, darunter auch Kinder, getötet. Dutzende weitere wurden verletzt.
Amnesty International teilte in mehreren Twitter-Beiträgen mit, Regimetruppen hätten mit scharfer Munition „von den Dächern der Gouverneurszentrale und mehrerer anderer Gebäude auf friedliche Demonstranten“ in der Stadt Khash geschossen.
Video aus der Stadt Khash: Regimetruppen schießen auf Demonstranten
Zahlreiche Videos in den sozialen Medien zeigen, wie wehrlose Demonstranten, die sich nach dem Freitagsgebet auf den Straßen versammelt hatten, durch Schüsse getötet oder verletzt werden. Auf Hausdächern sind uniformierte Regime-Milizen zu sehen, die mit Gewehren auf die Menschenmenge schießen.
04.11.2022 – Verwundete Demonstranten werden in das Krankenhaus der Stadt Khash gebracht. Auch Kinder sind unter den Toten und Verletzten.
Die in Norwegen ansässige Menschenrechtsgruppe Iran Human Rights (IHR) veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen ist, wie blutüberströmte Menschen weggetragen werden. Sie sprach ebenfalls von mehreren Toten und Verletzten. Auch der Koordinierungsrat der iranischen Lehrerverbände (CCITTA) berichtete, dass mindestens 16 Demonstranten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden, nachdem Regimetruppen das Feuer auf Demonstranten in Khash eröffnet hatten.
Menschenrechtler befürchten weiteres Blutvergießen inmitten von Internetstörungen und berichten, dass noch mehr Unterdrückungstruppen nach Khash gebracht wurden.
Die südostiranische Provinz Sistan-Balutschistan gilt als Armenhaus des Landes. Es ist die Heimat der Minderheit der Balutschen, die wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit und ihres sunnitischen Glaubens vom Teheraner Regime diskriminiert und unterdrückt werden. Menschen, die sich für die Rechte dieser Bevölkerungsgruppe einsetzen, werden unter fadenscheinigen Vorwänden inhaftiert und zu schweren Strafen verurteilt.
Die internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran hat einen wichtigen Erfolg erzielt: Der UNO-Menschenrechtsrat hat die Untersuchungskommission und die UN-Sonderberichterstatterin für die Menschenrechtslage im Iran mit der Fortsetzung ihrer Arbeit beauftragt. Damit wurden weitere Ermittlungen ermöglicht, um gerichtsfeste Beweise für Völkerrechtsverstöße des Teheraner Regimes zusammenzutragen und die internationale strafrechtliche Verfolgung der Verantwortlichen vorzubereiten.
Das Europäische Parlament hat eine wegweisende Resolution verabschiedet und stärkt damit die internationale Kampagne gegen die Hinrichtungen im Iran: Es setzt sich für die Aufhebung der Todesurteile ein, die gegen Menschenrechtsaktivisten wie Behrouz Ehsani und Mehdi Hassani verhängt wurden, und fordert die EU erneut auf, die Revolutionsgarde des Teheraner Regimes als terroristische Vereinigung einzustufen.
Verfolgte Christen brauchen Schutz und Hilfe: Unter Missachtung seiner völkerrechtlichen Verpflichtungen verschärft das Regime im Iran die Unterdrückung der christlichen Minderheit. Wir setzen uns für die Freilassung aller Gefangenen ein, die allein deshalb in Haft sind, weil sie von ihrem Menschenrecht auf Religionsfreiheit Gebrauch gemacht haben.