
Suchen
Pakhshan Azizi sei ausschließlich im Zusammenhang mit ihren friedlichen menschenrechtlichen und humanitären Aktivitäten inhaftiert worden, so die Amnesty-Expertin Diana Eltahawy. Anstatt einer drohenden Hinrichtung sollte sie sofort und bedingungslos freigelassen werden.
Die Sozialarbeiterin Pakhshan Azizi befindet sich im Teheraner Evin-Gefängnis in akuter Hinrichtungsgefahr. Die politische Gefangene wurde zum Tode verurteilt, weil sie sich für Demokratie und vor allem für die Rechte von Frauen und Kindern einsetzt. Nach ihrem Studium hat sie mehrere Jahre lang in Krisengebieten im Irak und Syrien gearbeitet. Dort hat sie sich mit humanitärer Hilfe besonders für Geflüchtete eingesetzt.
Berichten zufolge hat das oberste Regime-Gericht den Antrag der 40-jährigen Sozialarbeiterin, die der unterdrückten kurdischen Minderheit im Iran angehört, auf gerichtliche Überprüfung des Todesurteils abgelehnt.
Daraufhin erklärte Diana Eltahawy, stellvertretende Direktorin von Amnesty International für den Nahen Osten und Nordafrika, am 6. Februar: „Die internationale Gemeinschaft muss die iranischen Behörden unverzüglich auffordern, die Hinrichtung der willkürlich inhaftierten humanitären Helferin Pakhshan Azizi zu stoppen, die letztes Jahr nach einem grob unfairen Prozess vor einem Revolutionsgericht zum Tode verurteilt wurde.“
Pakhshan Azizi sei ausschließlich im Zusammenhang mit ihren friedlichen menschenrechtlichen und humanitären Aktivitäten inhaftiert worden, so die Amnesty-Expertin. Anstatt einer drohenden Hinrichtung sollte sie sofort und bedingungslos freigelassen werden.
Diana Eltahawy wies darauf hin, dass die Ablehnung einer gerichtlichen Überprüfung des Todesurteils einmal mehr unterstreiche, dass das Teheraner Regime hartnäckig entschlossen ist, die Todesstrafe als politisches Repressionsinstrument einzusetzen, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Sie erklärte weiter:
„Die Todesstrafe ist unter allen Umständen abscheulich; aber die Verhängung dieser Strafe nach einem grob unfairen Verfahren vor einem Revolutionsgericht, in dem Pakhshan Azizis Vorwürfe der Folter und anderer Misshandlungen, einschließlich geschlechtsspezifischer Gewalt, nicht untersucht wurden, macht ihre Anwendung willkürlich und veranschaulicht einmal mehr die schamlose Missachtung des Rechts auf Leben durch die iranischen Machthaber. Regierungen weltweit müssen sich jetzt lautstark gegen diese Ungerechtigkeit aussprechen, um Pakhshan Azizis Hinrichtung zu verhindern, bevor es zu spät ist.“
Schriftstellervereinigung PEN Berlin: "Das Todesurteil gegen einen Dichter, der nichts anderes getan hat, als Umweltzerstörung und Korruption anzuprangern, entlarvt den iranischen Machtapparat als das, was er ist: ein System organisierter Barbarei. Was im Iran geschieht, geht uns alle an. Das internationale Schweigen zu diesen Urteilen ermutigt das Regime in Teheran, weiterhin mit brutaler Härte gegen Dichter, Intellektuelle und andere Kritiker vorzugehen."
Mehr als 300 Menschenrechtsexpertinnen und -Experten, darunter namhafte Juristen, Richter und Nobelpreisträger aus verschiedenen Ländern, setzen sich dafür ein, dass die drohenden Hinrichtungen politischer Gefangener im Iran von den Vereinten Nationen gestoppt werden.
Amnesty International zur Menschenrechtslage im Iran im Jahr 2024: "Tausende Menschen wurden willkürlich inhaftiert, verhört, schikaniert und zu Unrecht strafrechtlich verfolgt, weil sie ihre Menschenrechte wahrgenommen hatten. Gerichtsverfahren verstießen weiterhin regelmäßig gegen internationale Standards. Verschwindenlassen sowie Folter und andere Misshandlungen waren auch 2024 an der Tagesordnung und kamen systematisch zur Anwendung. Die Behörden vollstreckten grausame und unmenschliche Strafen wie Auspeitschungen und Amputationen und verhängten willkürliche Todesurteile."