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In einem Offenen Brief verurteilen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutscher, österreichischer und Schweizer Hochschulen und Forschungseinrichtungen das gewaltsame Vorgehen der Regime-Truppen gegen protestierende Studierende und andere Universitätsangehörige im Iran.
Trotz der Unterdrückung protestieren Studierende im Iran weiter für Freiheit.
In dem Offenen Brief, der inzwischen von fast 400 Hochschulangehörigen unterzeichnet wurde, heißt es:
Wir, Wissenschaftler*innen deutscher, österreichischer und Schweizer Universitäten und Forschungseinrichtungen, verurteilen das gewaltsame Vorgehen staatlicher Sicherheitskräfte gegen Studierende und Universitätsmitarbeiter*innen im Iran aufs Schärfste.
Für uns ist klar: Gewalt hat an Hochschulen nichts verloren. Dass der iranische Staat die seit mehr als zwei Wochen andauernden Proteste für Freiheits- und Frauenrechte im Land mit Gewalt beantwortet, geht nun auch mit einem besonders brutalen Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit des Landes einher. So sind etwa am Abend des 02. Oktober 2022 Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Protestierende an der Scharif-Universität für Technologie in Teheran vorgegangen. Die Universität wurde eingekesselt und es wurde auf Studierende und Wissenschaftler*innen geschossen. Angehörige der Universität wurden mit Paintball-Kugeln markiert, anschließend festgenommen und Berichten zufolge zum Teil in das Evin-Gefängnis gebracht, in dem politische Gefangene interniert werden.
Dies ist nicht nur ein Angriff auf die körperliche Unversehrtheit von Studierenden und Wissenschaftler*innen, sondern auch auf die Freiheit von Forschung und Lehre. Als Wissenschaftler*innen verurteilen wir diesen Angriff aufs Schärfste, stehen in Solidarität mit unseren bedrohten Kolleg*innen und Studierenden und treten für ihren Schutz ein. Wir fordern daher ein Ende der Gewalt seitens der Sicherheitskräfte und rufen unsere Kolleg*innen dazu auf, sich für den Schutz ihrer Studierenden stark zu machen.
Auslöser für die landesweiten Proteste war der Tod von Zhina Mahsa Amini, die aufgrund eines angeblich locker sitzenden Hidschabs von der sogenannten Sittenpolizei in Gewahrsam genommen wurde. Die 22-jährige Kurdin aus Saqez kam am 16. September 2022 ums Leben, mutmaßlich starb sie an den Folgen von Polizeigewalt.